Die sieben Chakras - Weg der Selbstentfaltung
mit Audio-Beispielen Chakra-Musik von Aruna Arpee
Uralte Erkenntnis aller Religionen ist, daß sich das Leben auf sieben Offenbarungsstufen manifestiert. Die Symbolik aller Kulturen und auch der Bibel ist voll mit Hinweisen auf diese sieben Ebenen, denen auch die sieben "TAGE" der Welterschaffung im Alten Testament entsprechen. In der OFFENBARUNG DES JOHANNES bedeutet das "Lamm mit den sieben Hörnern und den sieben Augen" das EINE LEBEN, das sich durch sieben schöpferische Kraftausstrahlungen offenbart und so erst das Leben im Körper, in der Materie möglich macht. Der Mensch trägt in sich alle "Organe", um sich auf jeder dieser sieben Schöpfungsebenen einschalten und ihre Wirkungen und Offenbarungen bewußt erleben zu können. Diese subtilen Organe heißen CHAKRAS ("Kraft-Räder"). Sie sind unstofflich, sind ENERGIE-ZENTREN, können aber bestimmten Nerven-Zentren zugeordnet werden. Das gesamte körperliche, seelische und geistige Leben des Menschen läßt sich als Zusammenspiel der Chakras, der verschiedenen Kraftausstrahlungen verstehen. Alles Leben ist in Wahrheit das Streben nach dem verlorenen Gleichgewicht, der Überwindung der Polarität, der Einheit, dem URZUSTAND. Die Bedeutung der Chakras verstehen wir deshalb am besten, wenn wir sie als Ausdrucksformen der schöpferischen KRAFT (KUNDALINI) auf der Suche nach Einheit auffassen, als Versuche, auf verschiedenen Ebenen die verlorene Einheit wieder herzustellen. Im Menschen wirkt ständig der Drang nach Einheit auf den verschiedenen CHAKRA-Ebenen, die in aufsteigender Linie immer mehr zur VERGEISTIGUNG führen. Das innere Wesen dieses Entwicklungs-Prozesses, der lange, lange Zeit in Anspruch nimmt, besteht darin, daß immer mehr die WAHRHEIT bewußt wird, daß alle Lebensformen, innen und außen, in Wahrheit nur die Äußerungen EINER KRAFT sind. Wunderbar geschildert sind diese Erfahrungsmöglichkeiten in "Die sieben Täler der Meditation" des indischen Heiligen Sri Ramakrishna.
Die Trennung in innen und außen ist nur für unser Körper-Bewusstsein wirklich, vom Standpunkt der Kundalini aus aber Schein. Eine häufige Mißinterpretation der Kundalini besteht darin, sie nur als innere Kraft im Körper zu begreifen, die im Steiß-Zentrum aufgerollt ist und dort auf ihre Entfaltung, ihr Aufsteigen wartet. Man kann die Kundalinikraft zwar so spüren, als Krafterlebnis in einem Chakra, als Strömen und Fließen von Energie. In Wahrheit ist aber die Kundalini selbst nicht "innen", sondern vielmehr die EINE SCHÖPFERISCHE KRAFT, die Innen und Außen erst ermöglicht. Die Kundalini ist also nicht "innen", sondern einfach immer als das GANZE LEBEN da. So ist Kundalini einfach die NATUR, der KOSMOS. Wenn wir einen Stein sehen, eine Pflanze, einen Menschen sehen, dann sehen, erleben wir die Kundalini in einer bestimmten Offenbarungsphase, so wie alle Dinge und Lebensprozesse bestimmte Phasen der KUNDALINI sind. Es gibt in diesem Sinne nur EINE KUNDALINI. Alle Chakras muß man im Lauf der Entwicklung in sich, im eigenen Wesen und außerhalb von sich kennenlernen, weil eben beides, das innere und das äußere Leben, von EINER Kraft aufgebaut wird. In der äußeren Welt erleben wir die sieben Chakras als die sieben Schöpfungsebenen MATERIE - PFLANZE - TIER - MENSCH - GENIE - PROPHET - GOTTMENSCH.
Auf der individuellen Ebene offenbaren sich die Chakras folgendermaßen: (mit Musik-Beispielen von der CD Chakra-Welten - bestellbar)
(1) BASIS-ZENTRUM (MULADHARA). Auf der untersten Ebene offenbart sich das LEBEN als MATERIE, als Spiegelbild des GÖTTLICHEN GEISTES. Im Menschen bedeutet das die Identifizierung mit dem Körper, die Freude am körperlichen Ausdruck, das Verbundensein mit der Natur, aber auch das Sich-getrennt-fühlen von anderen Körpern bis hin zum Gefühl der Isolierung, des Verlassenseins, der Ungeborgenheit.
Dieses Zentrum funktioniert gesund, wenn wir ein gutes Körpergefühl haben, unsere Existenz auch in der körperlichen Form annehmen, den Körper und seine Ausdrucksmöglichkeiten und die Naturkräfte überhaupt schätzen. Das gibt uns für unsere irdische Existenz ein Basisgefühl, ein Gefühl der Verwurzelung und Sicherheit.
(2) SEXUAL-ZENTRUM (SVADISTHANA) Auf der nächsten Ebene, der Fortpflanzungsebene, sucht das LEBEN die Spaltung, das materiell-körperliche Getrenntsein, durch die sexuelle Anziehung zu überwinden. Die Kraft, die uns eigentlich in die vollkommene Einheit, ins Paradies zurückziehen will, manifestiert sich zunächst körpergebunden, damit das Leben auf der Erde weitergegeben werden kann. Hier sind alle unsere Erfahrungen mit der Sexualität gespeichert (Zeugung, Schwangerschaft, Geburt, unsere eigene sexuelle Entwicklung, Erfahrungen mit der Partnerschaft).
(3) NABEL-ZENTRUM (MANIPURA) Auf der nächsten Ebene manifestiert das Leben die Sehnsucht nach Einheit als Drang, zu überleben, der Stärkere zu sein. Es ist das Zentrum der SELBSTBEHAUPTUNG und des WILLENS, auch des Willens zur Macht. Wenn ich anderen Lebewesen, anderen Menschen oder den Lebensumständen meinen WILLEN aufprägen kann, schaffe ich auch EINHEIT zwischen mir und dem beherrschten Objekt.
Das wirkt sich allerdings nur dann positiv und im Sinne des Lebens aus, wenn der dominierende Wille von echter Autorität und Liebe, also höheren Zentren, getragen wird. Die negative Wirkung dieses Zentrums besteht in der Ausstrahlung niederen Machtwillens, der Herrschsucht und Manipulation.
(4) HERZ-ZENTRUM (ANAHATA) Im vierten Zentrum tritt eine Wende ein. Der Mensch wird selbst-bewußt, das ICH, sein HERZ, wird wach und lebendig und er fühlt auf dieser Ebene eine höhere Form der Sehnsucht nach EINHEIT. Er kann die Einheit noch nicht im absoluten Sinn erleben, aber er fühlt, daß sie möglich ist und hat den Drang nach diesem Erlebnis.
Dieses Gefühl ist die LIEBE als "Herzensangelegenheit", nicht im körperlich-sexuellen Sinn. Auf dieser Stufe der Bewußtwerdung wird die LIEBE gefühlt als "seelischer Drang nach Einheit", es wird aber noch nicht bewußt, was diese EINHEIT wirklich ist. Zur Bewußtmachung braucht das Leben den VERSTAND, der sich auf der fünften Ebene, im Halschakra manifestiert.
Übung zum Herz-Chakra: Vertiefen Sie sich in Entspannung in die nachfolgende Beschreibung des 5. Chakra und beobachten Sie dann die innere Resonanz, besonders auch im Herz-Zentrum: "Ich atme jetzt in die Mitte meiner Brust, in mein Herz, in das ZENTRUM MEINES WESENS, tief, langsam, ruhig, so daß sich alles dort entspannt, der Raum dort weit wird. Ich öffne mich jetzt für die Erfahrungen und Möglichkeiten, die hier gespeichert sind. Hier fühle ich mein HERZ, mein ICH, das Zentrum meines Wesens, meine Mitte, bin selbst-bewusst, kann erleben, dass ich geliebt, gewollt bin vom Leben selbst. Ich fühle die ganze KRAFT DES LEBENS in meinem Herzen, spüre meinen Wert als lebendigen Ausdruck GOTTES und dasselbe EINE LEBEN in allen anderen Wesen, fühle SELBSTVERTRAUEN, LEBENSFREUDE, bin schöpferisch und kreativ auf allen Ebenen. Ich gönne allen das LEBEN. Ich liebe und vertraue - und ich werde geliebt. Die LIEBE GOTTES strahlt aus meinem Herzen - und ich finde mich in allen anderen Wesen."
Aus der CD "Spirituelle Tiefenentspannung - Chakrameditation"
In dieser CHAKRA-MEDITATION (Textmeditation - Phantasiereise) erleben wir alle Ebenen des menschlichen Entwicklungsweges, vom ersten bis zum siebenten Chakra, vom Körper-Bewusstsein bis hin zum Bewusstsein der alldurchdringenden Wirklichkeit Gottes. TIEFENENTSPANNUNG führt in die spirituelle Entspannung, bei der das Loslassen wie von selbst geschieht durch Hingabe an das Wahre Selbst.
(5) KEHLZENTRUM (VISHUDDHA) MERKUR-KRAFT, die in diesem Zentrum wirkt, benützt die Sprache, die Schrift und alle anderen Formen der Verbindung, der Kommunikation, um eine Mitteilung der eigenen Innenwelt an die Mitmenschen möglich zu machen. Das schafft VERSTÄNDNIS und damit eine wichtige Voraussetzung für das Erleben der Einheit.
(6) STIRN-ZENTRUM (AJNA) Das 6. Chakra hat seinen Sitz zwischen den Augenbrauen und funktioniert schon von der Einheitsebene aus. Nur weil in der tiefsten Bewußtseinschicht alles EINS ist, ist auf relativen Ebenen des Bewußtseins auch alles verbunden, sind die paranormalen Phänomene möglich wie Hellsehen, Telepathie usw., alles Fähigkeiten dieses Chakra. Dieses Kraft-Zentrum ist bei den meisten Menschen nicht in voller Funktion. Öffnet es sich, so wird der Mensch befähigt, das wahre Wesen der Dinge zu sehen, tief in das Innere von Menschen hineinzublicken, ihre Aura, den Energiekörper und ihre Gedanken wahrzunehmen, auch Entwicklungen vorauszusehen.
(7) SCHEITEL-ZENTRUM (SAHASRARA) Erst wenn jemand in diesem Zentrum bewußt wird, kann er die vollkommene GEISTIGE, WAHRE UND ABSOLUTE EINHEIT allen Lebens erfahren. Die Spaltung "ich-du", die die Wurzel war für die Suche nach einer äußeren Ergänzungshälfte, verschwindet. Es manifestiert sich das EINE LEBEN GOTTES und der Mensch erkennt, erfährt und weiß, wenn er wieder aus diesem Zustand "zurückkommt", daß er nichts anderes ist als ein FORTWÄHRENDER LEBENDIGER AUSDRUCK DES GÖTTLICHEN, daß er immer SOHN/TOCHTER des EINEN GÖTTLICHEN LEBENS und immer schon ZUHAUSE ist und war. In solchem Erlebnis wird auch bewußt, daß der Körper in Wahrheit nie "Körper", also getrennt war. Auch der Körper ist GEIST, ist das LEBEN GOTTES.
DER UMGANG MIT DEN CHAKRAS: Das Wissen um die Chakras kann sinnvoll sein, um dem Menschen die Wahrheit über sein Inneres bewußt zu machen, um die ganze Skala menschlicher Entwicklungsmöglichkeiten zu erklären, den Weg anschaulich zu zeigen. Das Wissen um die Chakras gleicht aber nicht dem Wissen um die Funktionsweise eines Automotors, der nur richtig eingestellt oder repariert werden muß, um gut zu laufen. Die Chakras darf man nicht mechanisch sehen! Sie sind die Äußerungsebenen des LEBENS SELBST und entwickeln sich dann, wenn wir die GESETZE des LEBENS, also die Gesetze der LIEBE und EINHEIT befolgen. Erst wenn sich die Liebe genügend entwickelt hat und genug Erfahrungen gesammelt worden sind, werden sich die Chakras auch in ihren höheren Funktionen VON SELBST öffnen. Konzentriert sich jemand gewollt, gezielt und einseitig auf ein höheres Chakra, so entsteht ein Ungleichgewicht zwischen geistigen und körperlichen Energien, wenn der Mensch noch nicht reif und fähig ist, die höheren Frequenzen des Geistes zu offenbaren. Schwere seelische und körperliche Symptome können die Folge sein. Deshalb ist die CD-Meditation so aufgebaut, daß alle Chakras gleichmäßig angesprochen werden. Wir üben dabei auch das Loslassen des natürlichen Ego-Impulses, alles selber machen zu wollen, versuchen vielmehr, uns in EINKLANG MIT DEM WAHREN SELBST zu bringen. Wir werden uns nur dann harmonisch entwickeln, wenn das WAHRE SELBST dabei die Führung übernehmen kann. Diese CD-Übungen sollten nicht isoliert gesehen werden, sie bringen nur dann den Erfolg, wenn auch die anderen Regeln zur Entwicklung der Chakras befolgt werden: Zunächst einmal - so gut es geht - "RICHTIG LEBEN NACH GEISTIGEN GESETZEN": Also keine Lebensaufgaben verdrängen und vermeiden, denn das schafft eine tiefe Spaltung im Unbewußten und kann auf dem Weg der Einheit nicht voranbringen. ARBEIT und SCHÖPFERISCHES TUN in voller KONZENTRATION (ohne ganz spezielle Chakra-Aktivitäten) entwickelt die Chakras bereits "von selbst" in der richtigen Weise.
Geeignete KÖRPER-ÜBUNGEN wie die des HATHA-YOGA (besonders "umgekehrte Stellungen" wie Kerze oder Kopfstand) helfen ebenfalls, die Energieströme im Körper zu harmonisieren und höhere Fähigkeiten zu entfalten. Eine qualifizierte, spirituell fundierte PSYCHOTHERAPIE kann eine Hilfe sein, die Bindung an die unteren Ebenen aufzulösen, indem sie die Verzerrungen bewußt macht, mit denen unser Unbewusstes auf falschen Wegen die Einheit sucht.
INTUITIVE ATEM-THERAPIE (holotropes Atmen, Rebirthing) entwickelt in den meisten Fällen die Zentren auf harmonische Weise, ohne daß man sich dabei auf bestimmte Körperstellen konzentriert. INTENSIVE MEDITATION ist der eigentliche Weg, um die CHAKRAS zu öffnen. Wenn man sich tief auf das WAHRE SELBST sammelt, ohne sich auf einen bestimmten Punkt körperlich zu fixieren, kommt ein subtiler innerer Prozess in Gang, der unsere Entwicklung automatisch, gelenkt durch die INNERE WEISHEIT, richtig steuert.
Musik-Beispiele von der CD Chakra-Welten - bestellbar | CD zum Chakra-Atmen (Chakra-Breathing)
LITERATUREMPFEHLUNGEN CHAKRAS
(1) Zu den sieben Schöpfungsebenen: HAICH, ELISABETH: EINWEIHUNG, DREI EICHEN VERLAG ERGOLDING
(2) KRABICHLER, FRANZ: ERLEBE DICH SELBST DURCH YOGA, DREI EICHEN VERLAG
(3) Die Chakras im Zusammenhang mit der Sublimierung sexueller Kräfte werden behandelt in: HAICH, ELISABETH: SEXUELLE KRAFT UND YOGA, DREI EICHEN VERLAG
(4) KÖRPERÜBUNGEN und ATEMÜBUNGEN finden sich im Standardwerk der Hatha-Yoga-Literatur: YESUDIAN, S. & HAICH, E.: SPORT UND YOGA, DREI EICHEN VERLAG, ERGOLDING
(5) Therapeutische Aspekte bei den Chakras im Rahmen von Körper-Therapien der Humanistischen Psychotherapie werden behandelt in: DYCHTWALD, KEN: KÖRPERBEWUSSTSEIN, SYNTHESIS VERLAG ESSEN.
(6) Viele wertvolle Hinweise und auch Übungen zu den Chakras stehen in SHARAMON, Shalila & BAGINSKI, Bodo J.: DAS CHAKRA-HANDBUCH, WINDPFERD-VERLAG.