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Advaita (wörtlich Nicht-Zweiheit)  Crashkurs

Advaita-headless way-Zen-Workshop

welle-meer-endok-300Was muss eine Welle tun, lassen, akzeptieren oder erkennen, um zum Ozean zu werden? - Nichts. Sie muss auch keine "bessere" Welle werden - sie ist schon der Ozean. Dies ein Zitat aus "Glück ohne Schmied" von Dittmar Kruse. Also alles ganz einfach, also muß man "nichts tun"?

ADVAITA ist die Zen-Erfahrung, die Erfahrung und Lehre von der Nicht-Zweiheit allen Lebens: Alles ist EINS und LEER und DAS ist die Fülle des ganzen Kosmos. Darum ist Erlösung aus dem Kreislauf von Geburt und Tod schon immer da, wird nur vom verblendeten, dualistischen Normal-Bewusstsein des Menschen nicht "gesehen". Advaita-Lehre und Satsangs (Treffen im Geist dieser Wahrheit von Lehrern und Zuhörern) erfassen heute immer breitere Kreise. Ich habe deshalb hier Infos zusammengestellt, die Zugang und kritische Sichtung ermöglichen sollen. Die Advaita-Erfahrung kann nicht intellektuell erfasst und vermittelt werden. Trotzdem scheint ein tiefer Sinn darin zu liegen, dass heutzutage diese Zen-Erfahrung so verbal vermittelt wird, dass die ganz konkrete Umsetzung und Bedeutung für den Alltag aufscheint und in Dialogen auf provozierende und den Normalverstand erschütternde Weise deutlich gemacht wird: Was bedeutet "Es gibt nur Hier-und-Jetzt" und "Nichts ist Alles" denn genau und ganz konkret in meinem Leben?  Durch solche Beschreibungen kann zwar nicht das Erlebnis des Erwachens produziert, wohl aber darauf hingewiesen werden. Sri Ramana Maharshi hat eine wunderbar treffende Zusammenfassung der Advaita-Wahrheit so formuliert: "Die höchste Wahrheit ist so einfach. Sie ist nichts anderes, als im Ur-Zustande sein. Das ist alles, was darüber gesagt zu werden braucht. Aber man muß sich wundern, daß zur Übermittlung dieser schlichten Wahrheit so viele Religionen, Glaubens-Bekenntnisse, Methoden und widersprüchliche Auffassungen unter den Menschen entstehen konnten. Wie schade! Wie sehr schade! – Es gibt kein größeres Mysterium als die Tatsache, dass wir immer weiter nach der Wirklichkeit suchen, obwohl wir tatsächlich schon die Wirklichkeit sind. Wir glauben, dass irgendetwas die Wirklichkeit verbirgt und dass dieses etwas zerstört werden muß, bevor wir die Wirklichkeit gewinnen. Ist das nicht lächerlich?"
Das Faktum der Advaita-Erfahrung, von vielen Menschen – großen Mystikern oder auch ganz "normalen" Personen - gewonnen aus dem "Erwachen", der Zen-Erfahrung, der Einsicht in das wirkliche Wesen der Welt: Es gibt nur JETZT und HIER! Der Weg ist das ZIEL?  Wirklich? Aber nicht "der Weg irgendwohin"! Das JETZT ist das ZIEL. Nur DIES also! Aber was heißt das wirklich? Nur JETZT also! Aber was heißt das wirklich? NUR JETZT- das ist buchstäblich keine Zeit außer dem JETZT, also keine Vergangenheit "vorher", keine Zukunft "nachher". NUR HIER, also gibt es keinen RAUM, keinen ORT außer dem HIER. Die Welt ist wirklich nur so groß wie der JETZT wahrgenommene Ausschnitt der Welt. Alles andere ist dazugedacht und dazuerinnert! So gibt es also gar keinen Raum, gar keine Zeit, alles wird plötzlich zweidimensional, wie zu einer Leinwand, auf die der Film des Lebens nur projiziert wird. Ist das dann nicht schon EIN-dimensional, nur EINES. Und damit eigentlich NULL-dimensional, etwas, das man gar nicht mehr fassen kann.  Und NULL ist dann zugleich UNENDLICH, unendliche Fülle der Erscheinungen auf der weißen Leinwand des DASEINS. DAS ist die Logik der Wesenswelt, der Welt der Wahren-Wirklichkeit im Unterschied zur Welt des Jedermanns-Bewusstseins. Das "normale" Bewusstsein ist ein verblendetes Bewusstsein, das nur aus diesem EIN-dimensionalen DASEIN besteht, aber mit einer "Brille aus Gedanken" herumläuft, die ständig Raum und Zeit als wirklich konstruieren. In der Wesenswelt aber gilt: Jeder Ort ist jeder andere Ort, ist DIESER Ort, jede Zeit ist jede andere Zeit, ist DIESE Zeit, jedes Ding ist jedes andere Ding, ist DIESES Ding. Und mehr gibt es nicht. Deshalb das Faktum der Erlösung: Nichts gibt es zu erreichen, nur Einsicht gilt es zu finden in DIESES WAHRE WESEN der Welt, das alleine reicht zur Befreiung. Und sofort kommt der Einwand im Kopf: Aber es gibt doch noch etwas jenseits des Hier-und-Jetzt, die "Welt", die Häuser und Straßen, die Landschaft, die anderen Wesen, die anderen Länder, die anderen Himmelskörper und so weiter.
Ja, gibt es, doch NUR im Verstand, nur im DENKEN, das ist die Projektionsmaschine, die die scheinbar überdauernde Wirklichkeit der materiellen Welt erzeugt. In der Wirklichkeit, die alle großen Weisen bezeugen, ist es wie im Kino, ist die so wirklich anmutende Welt nichts als ein Leinwandspektakel. Die Leinwand ist in diesem Falle kein weißes Tuch, sondern die LEERE, das reine Sein, der leere Raum (auch der Quantenphysik), in der die erschaffenen Dinge und Wesen ständig als "Phänomene" auftauchen und wieder verschwinden. Und wie man beim Betrachten eines Filmes nichts festhalten kann, nur der gegenwärtige Filmabschnitt wirklich ist, so ist auch unser Leben nur in der gegenwärtigen Wahrnehmung wirklich. Und wollen wir das Augenblicksbild festhalten, was erfassen wir in Wahrheit: Immer die Leinwand, NUR die Leinwand. Die flüchtigen Bilder wechseln fortwährend, nur die Leinwand des Göttlichen Seins bleibt immer dieselbe. Diese Tatsache dieser anderen, Wahren Welt oder Wesenwelt hinter den Erscheinungen kann man in einem Erleuchtungserlebnis entdecken und auch, noch tiefer gehend, dass diese Welt der Wahren Wirklichkeit völlige EINS ist mit der Welt der Erscheinungen, so wie es im bekannten Herz-Sutra heisst: "O Sariputra! Form ist nichts anderes als Leere, und Leere ist nichts anderes als Form. Form ist wirklich Leere und Leere ist wirklich Form." Dann weiß man unmittelbar, dass das oben Beschriebene "wirklich wahr" ist!

Auch wenn solche Erfahrungen tiefgreifend und authentisch sein mögen, die "Lehrstrategien", die heutige Satsang-Lehrer daraus anwenden, nämlich Überredungsversuche mit Formeln wie "Es gibt keinen Weg, Alles geschieht einfach, Dein Ego ist non-existent, Dein Leben ist nur eine Story, Dein Ich hat nie existiert" etc., sind lediglich eine weit verbreitete verkennende Schlußfolgerung aus solcher Erfahrung. Mehr dazu bei "Trau keinem Erwachten"...