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TAROT - ein Einweihungsweg

(Auszüge aus dem Buchkapitel "TAROT - Magie - positives Denken" aus R.Pertler "Transpersonale Selbsterfahrung", 1991, vergriffen, wird neu aufgelegt)

Es gibt viele Möglichkeiten, den Weg des menschlichen Bewusstseins darzustellen, durch Märchen, Mythen, Sagen, die Symbolsprache der Bibel und anderer Heiliger Schriften. Die Bilder der TAROT-KARTEN sind viele Jahrtausende alt und nehmen unter diesen Möglichkeiten eine besondere Stellung ein. Ihr Ursprung verliert sich im Dunklen. Es sind sehr viele Theorien über die Herkunft der TAROT-KARTEN entwickelt worden, für keine aber gibt es eine endgültige Bestätigung. Ebenso gibt es eine enorme Vielzahl von verschiedenen Darstellungsformen. Bis in unsere Zeit herein wurden immer wieder neue entwickelt. Die Bildform wurde bei den TAROT-KARTEN deshalb gewählt, weil sie am stärksten erweckend auf das Bewußtsein wirkt. Von großen Eingeweihten vergangener Zeiten wurde hier meisterhaft dargestellt, durch welche Stationen der Weg des Menschen geht, vom ersten Erwachen, in der TAROT-KARTE 1 dargestellt, bis hin zum All-Bewußtsein, zum Bewußtsein des WAHREN SELBST, dargestellt in der letzten TAROT-KARTE 22 "Die WELT".      Kurse Einweihung-Yoga-Meditation

Diese Karten decken die tiefsten Geheimnisse der menschlich-seelisch-geistigen Ent­wicklung auf. Gerade deshalb sollten diese tiefsinnigen Darstellungen, die in manchen Aspekten den Ochsen-Bildern des ZEN-Buddhismus vergleichbar sind (siehe "Trau keinem Erwachten"...), nicht zum Karten­schlagen verwendet werden. Der in meinen Augen beste Führer zur esoterisch-spirituellen Deutung der TAROT-KARTEN ist das Buch TAROT von Elisabeth HAICH, geschrieben von jemandem, der wirk­lich eigene Erfahrung im Durchleben der verschiedenen Bewußtseinszustände besitzt. Ralf Lehnert schreibt dazu im Juli-Heft 2014 der Zeitschrift Matrix 3000:

"TAROT als Einweihungsweg: Ein weiteres Juwel unter Haichs Büchern ist ihr Werk „Tarot“, das im vergangenen Jahr in leicht überarbeiteter Form neu aufgelegt wurde - zum Leidwesen einigen Antiquare, die das zuvor vergriffene und begehrte Buch im dreistelligen Preisbereich angeboten hatten.  In diesem Buch geht es keineswegs um den Tarot als divinatorisches System, also um Wahrsagekunst.  Nach Haich verbergen und offenbaren die Tarotkarten vielmehr altägyptisches Initiationswissen, das die Eingeweihten in ein Kartenspiel verpackt hatten mit der Absicht, das Wissen zu schützen und die Zeiten überdauern zu lassen. Die Darstellungen schöpfen aus einer archetypischen Bilderwelt, aus der sich auch die Traumbilder rekrutieren. Elisabeth Haich zufolge übergaben ägyptische Eingeweihte die Karten dem Propheten Mose, der sie als „religiösen Schatz“ seinem Volk weiterreichte. Haich demonstriert, dass es bei der Exegese dieser komplexen symbolischen Bilder neben dem Blick für das Ganze gleichermaßen um jede Kleinigkeit, jedes Detail geht, etwa die dargestellte Handstellung oder Blickrichtung, die Farben, Formen und das oft unscheinbar wirkende Beiwerk. Sie ergänzt ihre Auslegung durch numerologische Erläuterungen hinsichtlich des Zahlenwertes sowie des hebräischen Buchstabens der jeweiligen Karte. Gemäß Haich zeigen die Tarotkarten die zweiundzwanzig Seelen- oder Bewusstseinszustände auf, die der spirituelle Adept auf seinem Einweihungsweg durchläuft - angefangen von seinem Erwachen aus der Unbewusstheit bis hin zum göttlichen Bewusstsein. Der Anfang und das Ziel des Einweihungsweges sind bei jedem Menschen gleich, nicht zwingend allerdings die Abfolge sowie die Dauer der Zwischenphasen. Hieraus erwachsen die individuellen Unterschiede und die voneinander abweichenden Lernerfahrungen auf dem spirituellen Weg. So kann ein Mensch auf der Stufe des Turmes angesichts von Schicksals-Erschütterungen nach Rache gegenüber vermeintlichen Tätern sinnen, sofern er nicht zuvor etwa das Stadium des Schicksalsrades oder der universellen Liebe durchgemacht hat."

THERAPEUTISCHE ARBEIT MIT DEN TAROT-KARTEN: Man kann die TAROT-Karten für sich persönlich benutzen, um sich allgemein einzule­ben in den inneren Entwicklungsweg des Menschen. Das kann ganz neue Horizonte öff­nen, helfen, die eigene persönliche Lebens-Situation in einem größeren, sinnvollen Rah­men zu sehen, den großen Entwicklungs-Plan im ganzen Kosmos zu begreifen.Am besten ist, sich für eine einzelne Karte genug Zeit zu nehmen, sie anschauen, be­trachten: "Was sagt mir diese Karte, welche Gefühle bekomme ich, wenn ich sie anschaue?"Karten, die mich bei der Betrachtung besonders anziehen oder abstoßen, sagen etwas über den gegenwärtigen Zustand auf meinem Entwicklungsweg. Dazu muß man aber nicht eine Karte "ziehen", das persönliche Spüren, das Angesprochensein von einer Karte ist viel zuverlässiger. NACH dieser eigenen Vertiefung in eine Karte kann man dann in einem Buch eine (tiefenpsychologische oder esoterische) Bedeutung nachle­sen, das eigene Spüren, ver­tiefen, erweitern oder korrigieren. Wenn man sich so auf die Anschauung der Karten einlässt, weckt man in sich die Kräfte, die den eigenen Entwicklungsweg beschleunigen, ja überhaupt erst als inneren Weg verständlich machen. Die Karten stellen uns ja den ganzen Weg des Menschen bis hin zum All-Bewußtsein vor Augen. Diese Art Arbeit mit den Tarot-Karten verlagert den Entwicklungsprozeß immer mehr nach innen. So kann man mehr und mehr dahin kommen, Probleme eher auf der Energie- oder Bilderebene zu lösen als im äußeren Raum, wo sich "hart die Tatsachen stoßen". Solche inneren Übungen mit den Bildekräften des menschlichen Schicksals haben auch großen Wert, wenn wir die dargestellten Zustände im äußeren Leben erfahren, z.B. den Zusammenbruch äußerer Lebenswerte, wie er im VOM BLITZ GETROFFENEN TURM (TAROTKARTE 16) dargestellt ist. Man hat dann ein vertieftes Verständnis dieser neuen Schicksals-Situation in sich schon vorbereitet, weiß, welchen inneren Sinn diese neue Lebens-Situation vermutlich hat, kann sich schon dadurch sicherer und freier fühlen! Man weiß dann auch eher, in welcher Richtung das Schicksal vermutlich eine Lösung von einem verlangt. Das gibt Kraft zum Durchhalten. Auch in der therapeutischen Praxis kann man die Karten verwenden, indem man sie den Klienten nach seinem Empfinden aussuchen und nicht zufällig ziehen lässt. Jeder Mensch hat so viel intuitives Gespür, daß er die in der gegenwärtigen Lebenssituation pas­senden Karten für sich finden kann! Danach kann mit den Aussagen und Kräften, die sich in der Karte verbergen, in der in­dividuellen Bedeutung für den Klienten gearbeitet werden, wohl erst im Gespräch, aber am besten mit gestalttherapeutischen Verfahren. Die inneren Bildekräfte werden so für den Klienten erlebbar, verwandeln sich, die Lösungen werden im Erleben gefunden, aus der Zukunftserwartung wird zurück ins Hier-und-Jetzt gefunden. Das erst macht frei! Es geht also nicht um von außen gegebene DEUTUNG, die abhängig macht, sondern um ERLEBNIS, ERFAHRUNG und daraus sich im Hier-und-Jetzt ergebende VERWAND­LUNG.

Beispiel Tarot-Arbeit: In einer Gruppensitzung erlebt eine Frau die TAROTKARTE 10, das SCHICK­SALSRAD, für sich als zutreffend. Besonders fasziniert ist sie von der Sphinx, die über allem thront. Die Gruppe baut nun einen hohen Turm aus Schaumstoff-Würfeln, so daß die Klientin ganz oben als Sphinx thronen kann. Sie beginnt dann, sich in diese überlegene Rolle einzuleben und zu den Tieren zu sprechen, die das Schicksalsrad bewegen. Im Laufe dieses Gestalt-Dialoges schält sich schließlich heraus, daß die Rolle der Sphinx den Wunsch dieser Frau symbolisiert, alles im Leben extrem kontrollie­ren zu wollen. Als ihr das klar bewußt wird, kann sie die Höhe dort oben verlas­sen, sich mehr in das Lebensgeschehen selbst einzufügen. Ihr ist im lebendigen Erleben klar geworden, daß man eben nicht alles kontrollieren kann, sondern daß wahre Souveränität darin besteht, mehr und mehr die führende Rolle an das WAHRE SELBST abzugeben, das in der Karte als die über allem stehende Sphinx dargestellt wird. Die paradoxe Wirkung dieser Lebens-Übergabe besteht dann immer darin, daß ich auch im persönlichen Bereich nun nicht etwa schwä­cher werde, sondern sogar stärker. Ich bekomme mehr echtes Selbst-Ver­trauen, weil ich mich nun auf das einzig wirklich Verlässliche, auf das WAHRE SELBST stütze und nicht auf die vorgestellte Größe meiner selbst.

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