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GEGENWART-Meditation

vedra gegenwart white vig.250Die "Gegenwart-Meditation" ist eine auch für mich selbst faszinierende Wiederentdeckung einer "uralten Sache", die eigentlich jedem vertraut ist und die ich im Lauf der zwei vergangenen Jahre immer intensiver für mich entdecken durfte. Sie ist in mehreren hunderte Jahre alten Texten zu finden - man muss nur die Augen dafür öffnen. Es ist eine Meditationsform, die "leicht" ist und in ihrer einfachen Weisheit die bekannten kontemplativen und stillen Meditationen (wie Zen, Kontemplation und Ich-Erforschung ATMA-VICHARA) sehr gut ergänzen kann. Bei dieser Meditation muss man sich nicht mehr selbst "verbessern" durch noch mehr Achtsamkeit, Konzentration, Wachheit - und bei ihr braucht man auch keinen Meister. In einem gewissen Sinn vertieft sich diese Art der Meditation von selbst. Sehr befreiend! 

GEGENWART-Meditation ist von vornherein vollkommen, auch ohne ein "Erlebnis" oder "Erwachen", wird bereits in genial einfachen Texten aus dem 17. Jahrhundert beschrieben, kommt ohne einen Meister aus, verwendet ein Prinzip (man könnte auch Mantra sagen) durch das sich die Meditation von selbst vertieft, befreit vom Stress der Selbstanstrengung, ist leichter im Alltag zu üben als andere Meditationsformen, ist schon ein Ankommen, keine Übung auf irgendetwas hin. GEGENWART-Meditation als simple Übung ist treffender und klarer und einfacher als ständig wiedergekäutes Advaita-"Wissen".

GEGENWART-Meditation habe ich von Elisabeth Haich schon vor 40 Jahren vor mich hingestellt bekommen, doch ohne es damals zu merken, sie  löst alle Welt-Illusionen nach und nach wie von selber auf und transformiert stillschweigend auch die Vergangenheit und die Zukunft, gibt ein neues "Wachheitsraster" und ein klareres Einschätzungs-Bewusstsein für spirituelle Lektüre.
Die anderen Meditationsformen behalten selbstverständlich den ihnen zukommenden Wert. Nichts an der dadurch gewonnenen Übung und Sammlung ist vergeudet, man kann alles bisher Gelernte und Geübte in diese neue Meditationsform einfließen lassen. bruder laurentius turmverlag cover.160Wer das Buch von Bruder Laurentius kennt "Die Gegenwart Gottes, eine wirkliche Erfahrung" das ich schon seit sehr vielen Jahren schätze, kann in den folgenden Auszügen aus meinem Skriptum "Gegenwart-Meditation" einige kraftvolle Impulse finden, wie man sich in "Gottes Gegenwart" einüben kann.

Das Prinzip der GEGENWART-Meditation: Man begibt sich von der Subjektivität aller anderen Meditationen ("ich" muss mich selbst immer besser, wacher, bewusster machen auf einem langen Weg) zur Objektivität der GEGENWART-Meditation: "Meine" Gegenwart im Vergleich mit WAHRER GEGENWART, die immer schon perfekt und "angekommen" ist, also mit GOTTES-GEGENWART. Die Übung dieser Form der Meditation macht man mit folgenden Mantras: WAHRE GEGENWART(?) und dazu dann (wie als Antwort) GOTTES-GEGENWART:
Beim Einatmen: WAHRE - beim Ausatmen - GEGENWART. Das ist wie eine Behauptung und eine Frage zugleich.
Begründung für dieses Mantra: Jeder Mensch fühlt tief in seinem Inneren, dass es außer der oberflächlich wahrgenommenen Gegenwart noch eine andere geben muss, eben die WAHRE GEGENWART, in der alles Sinn macht und geheilt wird. Niemand kann glauben, dass das, was er gerade wahrnimmt, die wirkliche Wirklichkeit oder Gegenwart sein soll, also ist immer unterschwellig die Frage da: Was ist die WAHRE GEGENWART, ohne meine eigenen Verzerrungen und Konditionierungen? Was ich jetzt erlebe, kann in meiner (verzerrten Wahrnehmung) doch nicht das letzte sein! Da muss es doch was dahinter geben - eben die WAHRE GEGENWART. Mit diesem Mantra stellen wir die Frage nach diese WAHREN GEGENWART, in der sich unser Abgespaltensein, Dagegensein und weltliches Verlorensein auflösen darf. Dieses Mantra wechselt man dann ab (wann, das spürt man intuitiv) mit
GOTTES-GEGENWART, folgendermaßen übend: beim Einatmen GOTTES - beim Ausatmen GEGENWART
und verknüpft so jedes gerade vorhandene Bild der eigenen Welt-Wahrnehmung mit diesem Mantra: ALLES ist, jenseits von Gut-und-Böse, GOTTES-GEGENWART. GOTTES-GEGENWART ist so gewissermaßen die Antwort auf das Frage-Mantra WAHRE GEGENWART(?). Das kann - mit Ausdauer geübt - unglaublich tief befreiende Wirkungen für das ganze Leben auslösen. Deshalb sollte man dieses Mantra so oft als möglich im Alltag üben, auch außerhalb spezieller Meditationszeiten (wie stilles Sitzen zuhause oder auch die spezielle CD-Meditation SURRENDER). GOTTES-GEGENWART ist absolut unsichtbar und doch kann und sollte man sie sich so sicher, so real vorstellen wie etwa "Berges Gegenwart", wenn ich gerade auf oder an der Zugspitze sitze.