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Kinder erleben Märchen - Kinder in der Märchenwerkstatt

von Cordula und Reinhold Pertler, Don Bosco Verlag München August 2009

Ein Buch nicht nur für Eltern und Erzieher, sondern für alle, die an Märchendeutung und Märchenarbeit interessiert sindEnthält die pädagogische, psychoanalytische, schicksalspsychologische und spirituelle Deutung der folgenden Märchen:

Der süße Brei, Sterntaler, Froschkönig, Der Wolf und die sieben Geißlein, Hänsel und Gretel, Dornröschen, Schneeweißchen und Rosenrot, Das tapfere Schneiderlein, Aschenputtel. Mit Deutung der häufigsten Märchensymbole. Alles ist übersichtlich, klar und und zugleich tiefgründig dargestellt. Mit sofort nachvollziehbarer Übung zur Bedeutung des "Lieblingsmärchens" für mein eigenes Leben.

Image leider vergriffen, wird nicht wieder aufgelegt, evtl. später als kindle-Ebook.

In Kindergarten und Grundschule sind Märchen fester Bestandteil der pädagogischen Arbeit. Kinder lieben Märchen, aber das Erzählen alleine reicht ihnen nicht aus. Sie wollen ganz eintauchen in die Welt der Guten und der Bösen, als Prinz die schöne Prinzessin befreien oder als böse Hexe mal so richtig gemein sein. In der Märchenwerkstatt werden neun Märchen der Gebrüder Grimm zum Leben erweckt. Zu jedem nah am Original erzählten Märchen gibt es ausführliche tiefenpsychologische Ausdeutungen, denn Märchenpädagogik unterstützt Kinder gezielt in ihren Entwicklungsaufgaben. Außerdem: jede Menge Ideen zum Spielen, Basteln und märchenhaften Erleben. Zielgruppe: Eltern und Erzieher für Kinder in der Altersstufe: 3 bis 8 Jahre

Das einführende Kapitel zur Märchendeutung gibt praktische Anleitungen zum Verständnis der Märchen und ihrer schicksalspsychologische Bedeutung für einen selbst.

Die Bedeutung der Märchen für den Erwachsenen

Aus der eigenen Selbsterfahrung und langjähriger Arbeit mit Märchentherapie wissen wir, mit welch großer Intensität die Märchenerfahrungen der Kindheit im Erwachsenen noch lebendig sind. So wurde uns immer wieder deutlich, daß die Märchenwirkungen nicht einfach in Kinder und Reifungsprozesse "hineinpsychologisiert" werden, sondern tiefgreifend wirksames Faktum sind und weitreichende Nachwirkungen haben.
Von der psychologischen Betrachtungsebene aus sucht man den Ursprung der Märchen im innersten, das heißt im persönlichen und auch überpersönlichen Reifungsprozess des Menschen, für den schon damals diese Geschichten symbolische Bilder des Unbewußten waren und für den es heute in den vielfältigen therapeutischen Erfahrungen der Märchenarbeit mit Kindern und Erwachsenen genügend Belege gibt.
Märchen kann man deshalb von drei Zugangsebenen her verstehen: der psychoanalytisch-tiefenpsychologischen, der schicksalsanalytischen und schließlich der ganzheitlichen, mystisch-religiösen Ebene. Welche Ebene "zutreffend" ist, hängt teils vom Märchen selbst, aber auch vom Verwendungszweck und von der Offenheit und Disposition des Hörers ab. Für Kinder ist mehr die psychoanalytische und schicksalsanalytische Auffassung wichtig, die mystische Betrachtungsweise trifft eher für die Entwicklung von Erwachsenen zu.
Schicksalspsychologische Märchendeutung
Die Skriptanalyse ist die "Schicksalspsychologie" unserer Tage und Teilgebiet einer Psychologie der menschlichen Beziehungen, der von Eric Berne (1910 - 1970) begründeten Transaktionsanalyse (TA). Sie führt nahezu alle wichtigen Lebensereignisse auf eine Programmierung durch die Umwelt in den ersten Lebensjahren zurück. Schicksal ist demnach die Inszenierung eines "Lebensdrehbuches" (life script), das ein Kind unter dem überwältigenden Einfluss der ersten Kindheitseindrücke für sich "schreibt". Die Transaktionsanalyse sieht im Märchen eine symbolische Darstellung ganz realer zwischenmenschlicher "Transaktionen" und verbaler "Lebensbotschaften" in der Kindheit, eine Fülle von Lebensmustern, so daß nahezu jedes Kind für seinen unbewussten Lebensentwurf eine passende Geschichte finden kann. Wiederholen sich bestimmte "Lebensbotschaften" oder Transaktionen immer wieder, dann werden sie zu langfristig wirksamen Lebensprogrammen.
Es gibt viele Wege, das Lebensdrehbuch zu erkunden. Ganz besonders Märchen können in der Therapie wertvolle Hinweise geben, wie sich in der Kindheit falsche Schlussfolgerungen über das Leben gebildet haben. Märchen sind deshalb am wichtigsten, weil sie auf den ersten und damit am tiefsten verankerten Lebensentwurf hinweisen.
Übung "Mein Lieblingsmärchen" (auf der Seite Skriptanalyse).
Diese Übung wird Ihnen helfen, die enorme Wirkung von Märcheneinflüssen in der Kindheit bei sich selbst nachzuerleben. So bekommen Sie faszinierende Einblicke in die Wurzeln des eigenen Schicksals... Mehr zur Übung finden Sie im Buch ab Seite 20...